Justus Frantz

deutscher Pianist, Dirigent und Musikmanager, Gründer und Leiter der "Philharmonie der Nationen" ab 1995; Chefdirigent des Orchesters Israel Sinfonietta Beer-Sheva 2013-2016; Chefdirigent der Philharmonia Hungarica 1997-2000; Intendant des von ihm gegründeten "Schleswig-Holstein Musik Festival" (SHMF) 1986-1994

* 18. Mai 1944 Hohensalza (heute Inowrocław/Polen)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/2024

vom 30. April 2024 (ds)

Herkunft

Justus Frantz wurde am 18. Mai 1944 im damals zum Reichsgau Wartheland zählenden Hohensalza (heute: Inowrocław/Polen) geboren. Er wuchs im holsteinischen Tesdorf auf. Dorthin war seine Mutter, Dorothea Sybille Frantz, geb. von Gossler, mit ihm und seinen vier Geschwistern Ende des Zweiten Weltkriegs geflüchtet. Der Vater war als Oberstaatsanwalt in Breslau tätig. Er wurde wegen eines Gerichtsurteils gegen einen Judenmörder zu einer "Bewährungskompanie" an die Front abkommandiert und fiel dort vier Monate vor F.s Geburt. F.s Großvater, Alfred von Gossler, war im Ersten Weltkrieg Verwalter der baltischen Gebiete.

Ausbildung

Nach dem Abitur begann F. mit einem Jurastudium. Er wandte sich aber bald unter dem Einfluss eines musikbegeisterten Onkels dem Klavierspielen zu und wechselte an die Hamburger Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Hier war er u. a. Klavier-Schüler von Eliza Hansen und lernte bei Wilhelm Brückner-Rückeberg Dirigieren. 1967 ...